Hochwasser überschwemmt AllerWeltHaus Hagen

Brief aus Hagen - 20. Juli 2021 01:30

Liebe Menschen rund ums AllerWeltHaus,

 völlig erschöpft nach dem tagelangen Einsatz, aber glücklich, möchte ich über den Stand der Hilfeleistungen nach der Überschwemmung berichten. Glücklich, weil es so viele überaus engagierte und nette Menschen gab und gibt, die das AllerWeltHaus unterstützen und den Folgen der Überflutung mit ihrem Einsatz trotzen. Täglich waren schätzungsweise über 30 Personen im Einsatz. Unter ihnen auch mindestens zwei Personen über 80 Jahre, Jugendliche und Kinder. Zudem welche, die nicht aus Hagen stammen. Menschen allen Alters und unterschiedlichster Herkunft standen und stehen zusammen, um dem AllerWeltHaus zu helfen und dieses Kultur- und Bildungszentrum nicht untergehen zu lassen, das sich für eine gerechte Welt und nicht zuletzt für Maßnahmen für einen konsequenten Klimawandel einsetzt, damit sich unter anderem diese als „Jahrhunderthochwasser“ bezeichnete Katastrophe nicht alle paar Jahre wiederholt (Das „Jahrhunderthochwasser“ in Grimma war erst im Juni 2013, also vor 8 Jahren).

 Daher: 1.000 Dank an alle engagierten Helferinnen und Helfer ! ! !

 Natürlich bin ich und sind wir auch unendlich traurig, was alles zerstört wurde, auch Dinge, die nicht mehr ersetzt werden können oder die wir nach der Überschwemmung verlieren, weil es nicht anders geht, z.B. unseren guten Eichenparkettboden im Veranstaltungssaal, der heute Morgen (Montag) von 3 Männern heraus gerissen werden musste, weil er sich zu 20-30 cm großen Bodenwellen aufgebäumte, die zu Stolperfallen wurden, die unsere Heizkörper hochdrückten und die verhinderten, dass wir an die großen Bühnenschubladen gelangen konnten, in der unsere -teils mobile- Veranstaltungstechnik untergebracht ist. Auch diese ist fast völlig zerstört. Auf der Bühne dann viele fair produzierte und gehandelte Waren, die im wahrsten Sinne des Wortes aus dem Weltladen gefischt werden mussten und hier feucht zwischengelagert werden müssen.  Einen Großteil davon dürfen wir nicht mehr im Weltladen verkaufen, weil er aus Naturmaterialien besteht und sich nicht hygienisch einwandfrei reinigen lässt wie z.B. Glas, Porzellan oder Metall. Welch ein ideeller und finanzieller Verlust ! ! !

 Und dann wieder das Glück, dass unser gesamtes im Keller gelagertes Vorrats- und Cateringgeschirr vom filmriss kino Gevelsberg abgeholt wurde, damit es in der Profispülmaschine professionell gereinigt und auch dort eingelagert werden kann, bis wir wieder funktionsfähig sind.

 Morgen wird es eine erste fachmännische Begehung des Kellers durch die städtische Gebäudewirtschaft geben. Dabei geht es dann um die Einschätzung der Elektrik und Statik. Wann wir aber Strom haben werden, steht noch in den Sternen. Die Elektrik muss erst freigegeben werden, um wenigstens im Erdgeschoss und der 1. Etage Strom zu haben.

 Grundlegende Überflutungsnotfallarbeiten sind dank der enormen Hilfe erledigt.

          Keller ist leer

          Terrasse ist sauber

          Café wurde so gut es geht hergerichtet (leider ohne Strom, daher nicht als Lokal funktionstüchtig))

          Veranstaltungssaal ist jetzt ein Lager

 

Große Arbeitseinsätze kommen erst in 2-3-4 Wochen wieder auf uns zu, wenn

-        insbesondere der Keller  trocken ist

-        die Wände teilweise vom Putz befreit und neu verputzt werden müssen

-        die Räume gestrichen werden können

-        der Fußboden erneuert werden kann

Wir melden uns wieder, wenn es soweit ist. Aber:

Mailt uns bitte schon jetzt einmal, wobei Ihr dann helfen könntet.

Wer kann welche Handwerksarbeiten? Elektrik, Streichen, Verputzen, Schreiner usw.

 

Unser praktischer Hilfebedarf ist momentan etwas geringer geworden.

Doch wir brauchen Unterstützung im Weltladen:

-        Menschen, die uns aktuell helfen, unseren Weltladen wieder herzurichten

-        verwertbare Waren säubern, sortieren, einrichten usw.

-        einen Sonderverkauf von geretteten Waren organisieren

-        Menschen, die sich als Ehrenamtliche z.B. beim Weltladen-Dienst engagieren

 Benötigt wird Handwerkszeug, weil das meiste vernichtet wurde

-        Werkzeuge / Werkzeugkoffer mit Hammer, Schraubenzieher, Zangen etc.

-        Maschinen wie Bohrmaschine, Akkuschrauber, Stichsäge etc.

-        Schraubstock, Schraubzwingen etc.

-        Nägel, Schrauben, Dübel (Sets)

 Und wir benötigen nach wie vor Geldspenden

          wir können noch nicht einschätzen, was die Versicherung alles übernimmt

          Erfahrungsberichte von anderen, die einen Brand, Wasserschaden etc. hatten, machen deutlich, dass man viele Kosten selbst stemmen muss.

Spendenkonto: DE37 4505 0001 0103 0230 03

 

Zum Schluss:

1.000 Dank für die

-        vielfältige praktische Arbeit

-        Geldspenden

-        Sachspenden

-        Verpflegung (Suppen, Kuchen, Pizza und viele Leckereien)

-        Weiterleitung unserer Hilfeaufrufe und Spendenbitten

 Ich verabschiede mich nun mit einem (noch) riesengroßen Müllhaufen vor der Tür, der aber bald von der HEB abgetragen wird.

 Allerherzlichste Grüße von dem gesamten AllerWeltHaus-Team und

Christa Burghardt, Team-Vorstand

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