Pestizide im Kakaoanbau

Schokoladenunternehmen müssen Verantwortung für Kakaolieferkette übernehmen

Osterhasenstreik

Pestizide, die in Deutschland und der EU aufgrund ihrer Gefahr für die menschliche Gesundheit und Umwelt verboten sind, kommen in im Kakaoanbau in Westafrika weiterhin zum Einsatz. Vergiftungen bei den Kakaobäuerinnen und -bauern und ihren Kindern, sowie die Zerstörung der Umwelt und Artenvielfalt sind die Folge. Die Osterhasen haben diesen Gifteinsatz satt! Deshalb treten sie in den Streik. Sie weigern sich, weiterhin Schokolade in die Osternester zu legen, für deren Herstellung gefährliche Pestizide zum Einsatz kommen. Der Hasenstreik ist Teil einer bundesweiten Aktion in über 30 deutschen Städten, zu der das entwicklungspolitische INKOTA-netzwerk aufgerufen hat.

„Brennende Augen, Übelkeit, Hautausschlag – während wir Schokolade genießen, erleiden Kakaobäuerinnen und -bauern in Westafrika Pestizidvergiftungen. Damit muss Schluss sein! Schokoladenunternehmen müssen Verantwortung für die Menschen in ihrer gesamten Lieferkette übernehmen und sie vor den Folgen hochgefährlicher Pestizide schützen“, erklärte Gerhard Werum.

Bisher hat keines der großen Schokoladenunternehmen offengelegt, welche Pestizide in ihren Lieferketten eingesetzt werden und wie sie Menschen und Umwelt vor den Auswirkungen bewahren. In Ghana und Côte d’Ivoire – den Hauptanbauländern für Kakao – werden mehrheitlich hochgefährliche Pestizide ausgebracht, meist ohne Schutzausrüstung. Die Wirkstoffe können Entwicklungsstörungen bei Kindern auslösen und stehen im Verdacht, krebserregend zu sein. Mit der Aktion werden die acht größten Schokoladenunternehmen aufgefordert den Einsatz von in der EU verbotenen Pestiziden in ihren Lieferketten zu beenden.

„Seit Anfang des Jahres ist das deutsche Lieferkettengesetz in Kraft und verpflichtet Unternehmen, Verantwortung für die Einhaltung der Menschenrechte in ihrer gesamten Lieferkette zu übernehmen. Dazu gehört auch das Recht auf Gesundheit der Kakaobäuerinnen und -bauern sowie ihrer Kinder. Besonders verheerend: In Westafrika kommt jedes vierte Kind im Kakaoanbau in Kontakt mit den giftigen Chemikalien. Im letzten Jahrzehnt hat sich ihr Anteil nahezu verdreifacht!“, erklärte Gerhard Werum.

Mit der Aktion möchten wir die Verbraucherinnen und Verbraucher über den gefährlichen Pestizideinsatz im Kakaoanbau aufklären und Alternativen für einen fairen Handel ohne Gift und Umweltzerstörung aufzeigen. Als Osterhasen verkleidet verteilen sie Informationsmaterial und laden Passant*innen dazu ein, eine Petition an Milka, Lindt und Co. zu unterschreiben. Auch online können sich Verbraucherinnen und Verbraucher an der Aktion auf www.inkota.de/aktion-genuss-ohne-gift  beteiligen.

Weitere Informationen

Informationen zum Pestizideinsatz im Kakaoanbau

Mehr zum Thema Kakao und Schokolade auf der INKOTA-Website

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