Dieburg fairführt - Erste Faire Stadtschokolade für Dieburg

Wie in jedem Jahr am Martinsmarkt nimmt der Weltladen Dieburg ein neues besonderes Produkt aus dem Fairen Handel in sein Sortiment auf. In den vergangenen Jahren waren dies Kerzen aus Swasiland, Taschen aus Kambodscha oder Klick-Boxen und Tassen aus Südafrika. Eine gute Gelegenheit, die jeweiligen Produzenten und ihre Arbeitsbedingungen genauer vorzustellen und zu unterstützen. 2016 ist es die erste Faire Stadtschokolade für Dieburg, deren Banderole den Fastnachtsbrunnen am Dalles zeigt.

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Hinter der Dieburger Stadtschokolade verbirgt sich eine handgeschöpfte Kreation aus dem reichhaltigen Zotter-Sortiment. Die Wahl fiel auf die Sorte „Ananas mit Cashewnüssen“, klassische Produkte aus den Ländern des Südens. Zotter beschreibt sie so: „Eine weiche Ananas-Fruchtschicht, die den saftigen, sonnig-süßen und zugleich erfrischend säuerlichen Charakter der Ananas versprüht, auf einem Cashewnougat, das wir selbst herstellen. Die knallharten Cashewfrüchte werden extra kalt geknackt und nicht wie üblich fritiert, damit der wahre Geschmack der Cashewkerne erhalten bleibt. Schonend geröstet, verarbeiten wir die Cashews zu einem zartschmelzenden Nougat, in das wir kleine Cashewkernstücke streuen, bevor wir das Ganze in dunkle Bergmilchschokolade tauchen.“ Bei dieser .bean-to-bar“ – Schokolade werden von der Schokoladenbohne bis zur fertigen Tafel alle Produktionsschritte, vom Rösten der Kakaobohne bis zum Conchieren, innerhalb der Manufaktur durchlaufen. Die Schokoladenmanufaktur Zotter produziert und vermarktet seit vielen Jahren fair und bio gehandelte Schokolade. Zotter arbeitet mit Kleinbauern aus Peru, Bolivien, Nicaragua, Panama, Ecuador, Kolumbien, Brasilien und der Dominikanischen Republik zusammen und gehört zu den 25 besten Chocolatiers der Welt.

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Josef Zotter schöpft Schokolade - (c) Zotter Schokoladen

Auch wenn in der Vergangenheit viel über die Arbeitsbedingungen in der Kakao-Produktion bzw. zur Kakao-Ernte veröffentlicht wurde und damit auch Druck auf die Schokoladenindustrie erzeugt wurde, kommen Veränderungen nur langsam voran. Der arbeitsintensive Anbau der Kakaobäume, die langwierige Ernte der Früchte und die Nachbehandlung bzw. die große Empfindlichkeit der Kakaopflanze haben dazu geführt, dass es kaum große Kakaoplantagen gibt sondern die Arbeit von Kleinbäuerinnen und Kleinbauern geleistet wird. Diese verkaufen den Kakao in der Regel an Zwischenhändler, die den Kakao weiter verkaufen oder den Kakao an international operierende Unternehmen verkaufen, die diesen verarbeiten und die Schokolade herstellen. Diese Lieferkette wird jeweils von einer handvoll Unternehmen dominiert, wobei es innerhalb der Kette in den letzten Jahren zu starken Konzentrationsprozessen gekommen ist. Auch im Einzelhandel gibt es in Deutschland nur noch wenige Anbieter. Fast 30% der in Deutschland verkauften Schokoladenprodukte sind Eigenmarken der großen Einzelhandelsketten, was diesen eine große Macht verleiht.

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Kokaobauern in der Dominikanischen Republik probieren Zotter Schoki (c) Zotter Schokoladen

Die Einnahmen der Kakaobauern sind langfristig stark gefallen und dies führte zur Verarmung der Kakobäuerinnen und -bauern. Durch Kinderarbeit versuchten diese, die Kosten zu senken, um überleben zu können. Neue Plantagen wurden kaum eröffnet, immer mehr zogen sich aus dem Kakaoanbau zurück, was wiederum zu Lieferengpässen und größerem Druck auf allen Ebenen führte. Durch die Festsetzung von Mindeststandards im Kakaoanbau sollen diese Entwicklungen gestoppt, der Kinderarbeit entgegen gewirkt werden, soziale und ökologische Mindeststandards eingehalten und ein angemessener Kakaopreis gesichert werden. Die Zotter-Schokolade erfüllt diese Standards und der Weltladen Dieburg unterstützt dieses Bestreben mit der Einführung einer Stadtschokolade auch für Dieburg.