Kaffee

Kaffee
Kaffeeangebot des Dieburger Weltladens

Die Entwicklung des fairen Handels ist eng mit unserer heißgeliebten Bohne verbunden.
1981 starteten verschiedene Gruppen eine Boykott-Kampagne gegen große Kaffeekonzerne. Die dahinterstehende Idee war – „Bewusstsein schaffen für die Widersprüche, die dazu führen, dass für uns Kaffee zum selbstverständlichen Luxusartikel geworden ist, während die, die ihn anbauen, ihn sich selbst nicht leisten können.“

Was hat sich getan in 30 Jahren?

- Fairhandelspartner wie Gepa, El Puente oder Ökotopia entstanden. Sie bieten langfristige Lieferbeziehungen zu den Kaffeebauern. Dies bedeutet soziale Sicherheit für deren Familien. Das politisch/sozial motivierte Handeln wurde ergänzt um qualitäts- und umweltorientierte professionelle Unterstützung der Kaffeebauern.

- Insbesondere für konventionell anbauende Kaffeebauern hat sich, nach dem dramatischen Preisverfall während der Kaffeekrise (Höhepunkt 2001, und im Moment in 2011) und klimabedingten Ernteausfällen, die Lage weiter verschlechtert.

- Für uns Verbraucher: Verbesserte Verarbeitungs- und Röstverfahren ergeben magenschonende und exzellente Kaffeequalitäten.

Aus der einst „bitteren Solidaritätsbohne“ sind heute wohlschmeckende Kaffeespezialitäten - zum Großteil aus ökologischen Anbau – entstanden, die den Erzeugern faire Lebensbedingungen ermöglichen.

Die Faktoren, die Ende letzten Jahres zum starken Anstieg der Weltmarktpreise für Rohkaffee geführt haben, wirken sich weiterhin extrem verschärfend aus:

Nach der drastischen Preisentwicklung bei Rohkaffee in der letzten Jahreshälfte 2010 ist noch nicht das Ende der Fahnenstange erreicht. Aktuell (18. 2. 2011) liegt der Weltmarktpreis für Arabica-Kaffee noch um rund 50 Prozent höher als die Septemberpreise, die bereits stark gestiegen waren. Arabica-Kaffee wird derzeit auf dem Weltmarkt bei 270 US-Dollar pro Börseneinheit 100 amerikanischen Pfund (45,36 Kilo) notiert. Im September lag die Börse noch bei 183,73 US-Dollar.

Die Faktoren, die Ende letzten Jahres zum starken Anstieg der Weltmarktpreise für Rohkaffee geführt haben, wirken sich weiterhin extrem verschärfend aus:

  • Die Nachfrage nach qualitativ gutem Kaffee ist drastisch gestiegen. Das gilt besonders für fair gehandelten Bio-Kaffee. Beim Angebot können die Produzenten nicht im gleichen Umfang mithalten. Hier trägt dazu bei, dass z. B. Kolumbien als wichtiges Kaffeeland aufgrund von Schädlingsbefall seit längerem nur 50 Prozent seines Kaffees ernten kann.
  • Der Konsum in Anbau- oder Schwellenländern auch von qualitativ hochwertigem Kaffee nimmt ebenfalls zu, was das Verhältnis von Angebot und Nachfrage zusätzlich verschiebt.Diese Diskrepanz von Angebot und Nachfrage hat in Kombination mit Spekulationsgeschäften ebenfalls den starken Anstieg der Weltmarktpreise vorangetrieben. Für die Bauern selbst ist dies zunächst gut und nach Jahren der Stagnation und der niedrigen Preise längst überfällig.

Zusammenstellung: Silvia Dilly - (c) Eine Welt Verein Dieburg e.V.

De Dibboijer - Stadtkaffee für Dieburg

Die Idee der Stadtkaffees ist Teil der Agenda 21. Dieses entwicklungs- und umweltpolitische Aktionsprogramm für das 21. Jahrhundert wurde bereits 1992 auf der „Rio-Konferenz“ von 179 Staaten als Leitpapier entwickelt. Der zentrale Handlungsgedanke zur nachhaltigen Entwicklung lautet „global denken - lokal handeln“. Dieser  Grundgedanke ist auch das Leitmotiv der Weltläden und  trieb auch den Vorstand des Eine-Welt-Verein-Dieburg an, einen eigenen Agenda Kaffee für Dieburg umzusetzen.

Kaffee gehört zum beliebtesten Getränk der Deutschen, wächst jedoch klimabedingt nicht vor der Haustür. Hinter dem neuen „Dibboijer“ Stadtkaffee verbirgt sich der hochwertige  Sidamo-Kaffee aus 100% Arabica-Bio-Bohnen. Dieser wächst in Äthiopien, dem Ursprungsland des Kaffees. Er zeichnet sich durch  seinen vollmundigen, leicht nussigen Geschmack aus. Die schonende Langzeitröstung macht ihn besonders magenfreundlich. Der fair gehandelte Sidamo kommt über die Fairhandelsgesellschaft dwp von Oromia Coffee Farmers Cooperative Union (kurz OCFCU) zu uns. In der Kooperative sind viele Kleinbauernfamilien zusammengeschlossen. Wichtige Serviceleistungen und Vorteile für ihre Mitglieder sind z.B. Marketing, Exportabwicklung, Lagerung, Transport, Schulungen im Kaffeeanbau, sowie Schulerziehungsprogramme mit eigenen Schulen für die Kinder. Die Kooperative bietet den angeschlossenen Kleinbauern somit  bessere Überlebenschancen bei dem immer noch andauernden Preisverfall im Kaffeeanbau.